Zweihöchster Berg Deutschlands

Auf den zweithöchsten Berg Deutschlands

Hochwanner, 2744m - der wilde Unbekannte.

Tourentipp
Im Schatten der Zugspitze

Den höchsten Berg Deutschlands kennt vermutlich jeder. Doch wer hat schon mal etwas vom benachbarten „Hochwanner“ gehört? Der mit 2744 m zweithöchste Berg Deutschlands im Wetterstein ist wahrlich unbekannt, obwohl er so nah an seiner großen Schwester, der Zugspitze, liegt. Am besten erreicht man diesen großartigen Berg vom tiroler Gaistal aus, welches eine Verlängerung des Leutaschtals ist.

Die Tour ist mit 1600 Höhenmetern und einer angegebenen Gehzeit von 8,5 Stunden nicht ohne und hat durchaus auch die ein oder andere technische Stelle im Programm. Für geübte Wanderer*innen, die ein Gespür für Wegfindung haben und trittsicher sind, ist die Tour aber ein wahrhaftiges Highlight.

Der Aufstieg

Am Parkplatz Gaistal startet die Tour vorerst als gemütliche Wald- & Wiesen-Wanderung und verläuft anfangs noch recht entspannt auf gut ausgebauten Wander- & Forstwegen. Auf der Forststraße Richtung Rotmoosalm zweigt der Pfad auf einer Höhe von 1900 m nach links ab und führt in Richtung Predigtstuhl. Sanft ansteigend folgt man dem Südwandsteig, bis dieser sich gabelt und ein grasiger Sattel rechts weg in Richtung Reintal-Massiv abbiegt.

Auf diesem Pfad angekommen, geht die Tour nun so richtig los. Vorerst grasig wird der Sattel immer schorfiger, bis er in einen Steig durch die schottrigen Ausläufer der Wand führt. Nach kurzer Zeit auf dem Schotterpfad erreicht man die Schlüsselstelle der Tour – ein felsiger Kamin im I. – II. Grat, welcher hinaufgekraxelt wird. ACHTUNG: Wenn man in einer Gruppe unterwegs ist, sollte man entweder nur einzeln in den Kamin einsteigen oder einen Helm mitnehmen, wenn man dicht hintereinander klettert.

Schotter, Schotter, Schotter

Im oberen Teil der Tour wird es bröselig. Hier bedarf es ein wenig Gespür für Routenführung, da der Pfad sich irgendwann in den Weiten des Schotterfeldes verläuft. Hat man die letzten Höhenmeter hierdurch gemeistert, wartet der freie Blick auf das Wetterstein-Massiv mit seinen bekannten Gipfeln Alpspitze, Hochblassen und natürlich der Zugspitze.

Im Abstieg gilt es, sich noch einmal zusammenzureißen, bis man durch den Schotter und die Kletterpassage durch ist. Ab dem grasigen Rücken wird es dann wieder gemütlicher.

Alles in allem eine atemberaubende Tour mit teils alpinem Charakter, aber dank des wenigen Verkehrs und der überragenden Aussicht jede Mühe wert!

 

TIPP

Auf dem Rückweg sollte man auf jeden Fall den Schlenker über das „steinerne Hüttl“ machen. Dies ist ein wahrlicher Rohdiamant an Hütte und bietet sogar mit 10 Schlafplätzen im Dachboden die Möglichkeit einer Übernachtung. Von Hüttenwirt Ambros bestens bewirtet, könnte man von hier sogar am nächsten Tag eine Tour übers Gatterl auf die Zugspitze starten. Eine perfekte Kombination für ein ereignisreiches Wochenende.